Mit einem Kredit kannst Du Deine Schufa verbessern– das klingt paradox, funktioniert aber tatsächlich. Voraussetzung ist allerdings, dass Du die vereinbarten Raten immer pünktlich bezahlst.

Wenn sie an ihre Schufa-Auskunft und an ihren Schufa-Score denken, dann beschleicht viele Menschen ein mulmiges Gefühl. Doch nicht jede Sorge ist berechtigt. Die meisten Verbraucher wissen, dass sie von der Schufa irgendwie „bewertet“ werden und dass diese Bewertung große Auswirkungen auf den Alltag haben kann. Was genau die Schufa eigentlich macht, um die Bonität einzuschätzen, ist für die meisten Deutschen ein Buch mit sieben Siegeln.

Dazu trägt die systematische Geheimniskrämerei der Schufa bei. Sie hat erst vor wenigen Jahren vor Gericht durchgesetzt, dass die Formel zur Berechnung des Schufa-Scores ein Geschäftsgeheimnis ist, das geschützt bleiben darf.

Viele Menschen denken, die Schufa sei eine Art Behörde mit weitreichende Befugnissen. In Wahrheit handelt es sich jedoch um ein Unternehmen, das mit Informationen und Daten handelt. Und die Schufa ist keineswegs „unfehlbar“ – ganz im Gegenteil: Fast 50 Prozent der Daten gelten als veraltet oder fehlerhaft.

Wie kommt eigentlich der Schufa-Score zustande?

Auch wenn die vollständige Formel zur Berechnung des Schufa-Scores nur die Schufa selbst kennt, so sind doch eine Reihe von Faktoren bekannt, die bei der Kalkulation eine Rolle spielen. Und dazu gehört unter anderem das Zahlungsverhalten bei Kreditgeschäften in der Vergangenheit. Dieser Punkt kann neutral, positiv oder negativ bewertet werden.

Eine neutrale Einschätzung ergibt sich, wenn in der Vergangenheit keine Kredite aufgenommen wurden. Die Schufa-Bewertung wird dadurch also weder verbessert noch verschlechtert. Negative Auswirkungen ergeben sich, wenn es bei früheren Krediten Unregelmäßigkeiten wie zu spät bezahlte Raten o.ä. gegeben hat.

Und nun kommt der entscheidende Punkt: Verbraucher, die einen oder mehrere Kredite vertragsgemäß zurückgezahlt haben, erhalten einen positiven Vermerk. Es wird also ausdrücklich festgehalten, dass bei einem Kreditgeschäft alles ordentlich abgelaufen ist. Das ist ein positives Merkmal, das künftigen Kreditgebern signalisiert: Dieser Verbraucher ist zuverlässig, ihm kann man unbesorgt ein Darlehen geben.

Es stimmt also wirklich: Hier hat jemand, der bereits einen Kredit aufgenommen hat, eine „bessere Schufa“ als jemand, der noch nie ein Darlehen hatte. Du kannst also mit einer Finanzierung, die Du jetzt aufnimmst (und die Du dann immer pünktlich bedienst) schon heute die Weichen für weitere und womöglich höhere Kredite in der Zukunft stellen.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.