140 Dollar für ein Fass – so teuer war Rohöl zuletzt 2008. Schon in den nächsten Tagen dürfte ein neuer Rekord aufgestellt werden. Die Folgen bekommen Autofahrer schon schmerzhaft an den Tankstellen zu spüren. Und Diesel ist auf einmal teurer als Super. Wie weit können die Preise noch steigen?

Dieselfahrer bekommen mehr Liter fürs gleiche Geld. So war es an der Tankstelle bisher eigentlich immer. Russlands Krieg gegen die Ukraine hat nun auch diese alte Wahrheit auf den Kopf gestellt. Das Rohöl wird knapp, gleichzeitig ist Heizöl extrem gefragt. Die Folge: In diesen Tagen müssen Dieselfahrer über 2 Euro für einen Liter zahlen, die Anzeigen der Tankstellen fordern ein bis Cent mehr für Diesel als für Super E10.

Noch ist Importstopp für russisches Öl nicht beschlossen, doch die Signale für entsprechende Entscheidungen mehren sich. Die Märkte nehmen die Ausweitung der Sanktionen bereits vorweg und preisen das bald noch knappere Angebot ein. Die Folge: Ein Preissprung fürs Rohöl um 18 Prozent allein an diesem Montag.

Ein Ende der Rekordpreise an den Tankstellen ist also nicht absehbar – eher im Gegenteil: Viele Experten rechnen mit noch weiter steigenden Preisen. Was können Autofahrer tun? Die naheliegendste Antwort, nämlich weniger Fahrten zu unternehmen, bringt Pendlern und Berufstätigen mit wechselnden Einsatzorten natürlich gar nichts. Sie können mit sparsamer Fahrweise den Verbrauch ein wenig senken. Die wirksamsten Waffe gegen den Preisschock an der Tankstelle dürfte aber dieselbe sein wie in normalen Zeiten: am besten früh morgens oder spät abends tanken. Denn die wilden Preisanpassungen der Mineralölkonzerne gehen munter weiter, und das bedeutet: Vor 7 Uhr und zwischen 21 und 22 Uhr lassen sich sieben bis zehn Cent pro Liter sparen.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.