Während Corona hatten Arbeitnehmer plötzlich die charmante Option, sich ganz einfach per Telefon krankschreiben zu lassen. Welcher Arzt wollte in diesen Zeiten auch schon ein mit möglicherweise zig Corona-Kranken gefülltes Wartezimmer? Voll sind die Wartezimmer immer noch, aber eine telefonische Krankschreibung ist in vielen Fällen nicht mehr möglich. Das könnte sich nun wieder ändern.

Bereits in den nächsten Tagen könnte es wieder möglich sein, sich ganz einfach per Telefon krankschreiben zu lassen – dies vermeldete das ARD-Hauptstadtstudio und bezieht sich dabei auf eine Ankündigung der Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen, Monika Lelgemann. Sie will eine entsprechende Regelung aus die Tagesordnung der Sitzung am 7. Dezember setzen und bei entsprechender Mehrheit sofort umsetzen.

Per Telefon könnte sich dann wieder jeder krankschreiben lassen, der ein „Krankheitsbilder mit absehbar nicht schwerem Verlauf“ aufweist, also beispielsweise eine Grippe oder Erkältung. Um die telefonische Krankschreibung zu nutzen, müssen die Patienten der Praxis allerdings bekannt sein. Zudem steht die Praxis in der Pflicht, die Identität ihrer Anrufer zu überprüfen.

Die Vorteile der während der Coronapandemie im Frühjahr 2020 eingeführten Regelung sind unabstreitbar. Die Wartezimmer werden leerer, die Patienten stecken sich nicht gegenseitig an und niemand muss sich mit einem unschönen Erkältungs-Kopf in die Praxis bemühen. Daher sehen viele Experten eine dauerhafte Regelung als durchaus sinnvoll an. Nicht zuletzt wegen der im Herbst erneut gestiegenen Infektionszahlen.

Markus Beier, Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, benennt zudem die Entlastung der aktuell ohnehin überforderten Hausarztpraxen als weiteren Grund. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte die Experten bei ihrer Forderung stets unterstützt und eine schnelle Umsetzung gefordert. Vor wenigen Tagen hatte er jedoch angeführt, dass eine solche Regelung „nicht über Nacht umzusetzen sei“.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.