Die Preise für Strom und Gas steigen aktuell nahezu unaufhaltsam. Für die Stadtwerke birgt dies ein ganz spezielles Problem: Sie befürchten, dass viele Kunden kurzum ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können und so große Kostenausfälle auf die Stadtwerke zukommen. Vor allen angesichts der nahenden kalten Jahreszeit befürchten die Stadtwerke große Probleme.

Lagen die Zahlungsausfälle bisher bei unter einem Prozent, so gehen die Stadtwerke davon aus, dass diese auf bis zu acht Prozent steigen könnten, wenn Energiekrise und Inflation weiterhin um sich greifen. Manche Stadtwerke müssten sogar mit bis zu 15 Prozent Forderungsausfällen rechnen, befürchtet Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) in einem Gespräch mit der Funkemedien Gruppe.

Um dem vorzubeugen, plädiert Liebing fürein Insolvenzantragsmoratorium für Energieversorger und die Senkung der Mehrwertsteuer auch für Strom und Wärme auf sieben oder fünf Prozent. Wichtig sei es auch, die geplanten Hilfsprogramme wie Wohngeld und Heizkostenzuschüsse zu nutzen und dabei auch die Einkommensgrenzen zu erhöhen, um mehr Menschen unter die Arme zu greifen.

Etwas gelassener sieht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Situation. Die Gasspeicher seien mit aktuell rund 85 Prozent besser gefüllt als es das Gesetz vorschriebe. Daher würden die Preise schlussendlich auch wieder sinken und sich die Märkte beruhigen.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.