In der Diskussion ist das 49-Euro-Tickets, der Nachfolger des erfolgreichen 9-Euro-Tickets, schon lange. Eine konkrete Umsetzung gibt es allerdings noch nicht, vor allem, weil essentielle Fragen immer noch ungeklärt sind.

Bundesverkehrsministers Volker Wissing plant als Startdatum den 1. Mai – es ist jedoch fraglich, ob dieser wirklich gehalten werden kann. Schließlich ist man sich bei Kernfragen immer noch nicht einig. Zum Beispiel, ob es das Ticket nur digital oder auch in Papierform geben soll. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) merkte in diesem Zusammenhang an, dass man nicht davon ausgehen könne, dass jeder Mensch ein Smartphone besitze. Zudem müsse man auch an die älteren Nutzer des ÖPNV denken. Daher fordern immer mehr Länder, das Ticket zumindest zeitweise auch in Papierform anzubieten. Außerdem würden Papiertickets die Einführung gerade für kleineren Verkehrsunternehmen vereinfachen. Vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) heißt es, die Branche sei auf jeden Fall bis zum 1. Mai bereit für das Ticket.

Seitens der FDP wird eine Erinnerung an die einstige Vereinbarung bzgl. des 49-Euro-Tickets laut. Hier habe man sich explizit auf „digital“ und „deutschlandweit“ geeinigt. Das solle man nun auch umsetzen. Ein Smartphone sei auch keine zwingende Voraussetzung, man könne auch mit einer Chipkarte arbeiten.

Während die Parteien den Schuldigen für einen schleppenden Start in Bundesverkehrsminister Wissing sehen, verweist das Bundesverkehrsministerium darauf, dass vorrangig die für den ÖPNV zuständigen Länder und Verkehrsunternehmen für die Umsetzung verantwortlich seien. Die Länder selbst sehen das anders. So meint Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, wer verstehe die Verzögerungen nicht. Die Länder und Verkehrsverbünde seien schließlich vorbereitet.

Entstanden ist die Idee des 49-Euro-Tickets nach dem Erfolg des im letzten Sommer angebotenen 9-Euro-Tickets. Mehrere Millionen Fahrgäste hatten dieses genutzt. Sein 49 Euro teurer Nachfolger soll schlussendlich bundesweit je einen Monat lang für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr gelten und ist als Abo gedacht.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.