Den Traum vom Eigenheim hegen immer noch viele Menschen – doch gerade in letzter Zeit machen ihnen die steigenden Preise für Häuser und Wohnungen einen Strich durch die Rechnung. Nun sollen auch noch die Kriterien bezüglich der Genehmigung eines Immobilienkredites verschärft werden. Schuld daran ist unter anderem die steigende Inflation, aufgrund derer die Banken zum Beispiel die Lebenshaltungskosten höher ansetzen als bisher.

So wird es für potenzielle Kreditnehmer immer schwerer, die erforderliche Bonität nachzuweisen, auch wenn Kunden aktuell mehr Eigenkapital einbringen als bisher. Gerade die laufenden Kosten haben Einfluss darauf, wie viel freies Einkommen ein Antragsteller schlussendlich zur Verfügung habe und wie kreditwürdig er am Ende sei, so die Deutsche Bank.

Auch die Commerzbank achtet verschärft darauf, dass die Kunden sich die Finanzierung des gewünschten Objektes langfristig leisten könnten. Und auch hier spielen die steigenden Lebenshaltungskosten eine große Rolle. Ganz ähnlich handhabt es die Direktbank ING. Zwar habe sich hier die Ablehnungsquote „nicht merklich“ verändert, aber die Lebenshaltungskosten plane man aktuell stärker mit ein. Kritischer betrachtet werden zudem Kriterien wie Probezeiten, befristete Arbeitsverträge oder Elternzeit. Eine weitere Rolle spielt der Verkehrswert von Immobilien. Wurden bisher beispielsweise 130 Prozent des Wertes finanziert, wenn es zum Beispiel im Sanierungen ging, sind viele Banken aktuell nicht bereit, sich auf mehr als 100 Prozent einzulassen.

Generell scheint zu gelten: Der aktuell niedrigere Haushaltsüberschuss der Kunden beeinflusst die Genehmigungsquote bei Immobilienkrediten. Die Kunden reagieren darauf bisweilen mit einer längeren Zinsbindung.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.