Einen preiswerten Gebrauchtwagen zu finden war eine Zeit lang in etwa so schwer wie die Suche nach dem heiligen Gral. Doch können vor allem die Kunden aufatmen, denn die Höfe der Händler werden wieder ein bisschen voller und damit steigt auch das Angebot.

Diese Trendwende scheint nicht nur das Angebot, sondern auch die Preisgestaltung zu betreffen, die lassen erste Daten des Marktbeobachters DAT erahnen. War ein Gebrauchtwagen im Juli oder August noch eine ungeahnt teure Angelegenheit, so sanken bereits im September die Preise. Der Höhenflug der Gebrauchtwagen-Preise aus 2021 und 2022 sei höchstwahrscheinlich beendet, so die DAT. Lange Zeit habe es kaum Rabatte gegeben, seit Mitte des Jahres können man auch hier eine Trendwende beobachten.

Grund für die extrem teuren Gebrauchten war in den letzten Jahren insbesondere die aus der Pandemie resultierende Mangellage auf dem Neuwagenmarkt. Diese zwang viele Neuwagenkäufer auf den Gebraucht-Markt, was wiederum zu extremen Preissteigerungen führte. Schließlich bestimmt die Nachfrage den Preis.

Ein zweiter Grund für das größere Gebrauchtwagen-Angebot sei zudem die zurückhaltende Kaufbereitschaft der Kunden, die angesichts der immer noch hohen Inflationsrate lieber ihr Portemonnaie geschlossen lassen.

Lediglich die begehrten Kleinwagen sind weiterhin wesentlich teurer als noch vor ein paar Jahren. Beispiel: Ein 3 Jahre alter kleiner Gebrauchter wurde auch im September 2023 noch für 74,3 Prozent des Neupreises verkauft. Die Experten sehen hier vor allem das in diesem Segment sinkende Neuwagenangebot und die dennoch hohe Nachfrage zurück.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.