Gleichberechtigung gut und schön, aber: Auch heute noch leisten Frauen viel mehr unbezahlte Arbeit als Männer, wenn auch die Grenzen mittlerweile ein wenig verschwimmen. Rund 30 Stunden unbezahlter Arbeit stehen für Frauen jede Woche auf dem Plan, bei Männern sind es rund 21.

Gemeint ist damit zu 50 % die klassische Hausarbeit, dazu kommen sogenannte Sorgearbeiten wie Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen sowie freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeiten. Gemessen wurden diese Zahlen in der sogenannten Zeitverwendungserhebung 2022. Ausgewählte Haushalte gaben über 10 Jahre an, wie viel Zeit sie für die unterschiedlichen Lebensbereiche aufwenden. Rund 10.000 Haushalte mit 20.000 Personen ab zehn Jahren waren es bei der aktuellen Umfrage. Es zeigte sich, dass Frauen durchschnittlich eine Stunde und 17 Minuten pro Tag länger als Männer unbezahlte Arbeit leisten. Der Gender Care Gap lag damit bei 43,8 Prozent. Die vorige Umfrage aus den Jahren 2012/2013 gab noch einen Wert von 52,4 Prozent an.

Laut Statistikamt-Präsidentin Ruth Brand habe sich die Zeit unbezahlter Arbeit für Frauen in den letzten 10 Jahren um 20 Minuten, für Männer sogar um 1 Stunde und 20 Minuten erhöht. Insgesamt arbeiteten Frauen im Jahr 2022 rund 45,5 Stunden pro Woche (bezahlte und unbezahlte Arbeit), Männer hingegen etwa 44 Stunden.

Interessant: Jede 4. erwerbstätige Mutter findet die Zeit für ihre Erwerbsarbeit zu knapp bemessen, jeder 4. Vater meint, er verbringe zu viel Zeit mit seinem Job.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.