Es war einer der größten Coups des Jahres: Tesla-Gründer Elon Musk verkündete im April (?), er wolle Twitter übernehmen. Fast zehn Prozent der Aktien hatte er zu diesem Zeitpunkt schon an der Börse zusammengekauft. Doch nun scheint der Deal plötzlich wieder auf der Kippe zu stehen.

Twitter-Aktionäre brauchen in diesen Tagen gute Nerven. Viele hatten den Verkauf an Elon Musk zum Kurs von 54,20 Euro schon fest eingeplant. Doch aktuell geht der Kurs erst einmal auf Talfahrt. Ursache sind Gerüchte, dass Musk die Übernahme abblasen könnte. In offiziellen Statements ist zunächst nur von einer „Aussetzung“ und weiteren „Prüfungen“ die Rede. Konkret geht es um die Zahl von Fake-Accounts, die Twitter mit rund fünf Prozent angegeben hat. Musk will nun, so seine jüngsten Einlassungen, diese Zahl checken lassen.

Manche Marktbeobachter halten dieses Argument allerdings für vorgeschoben. Sie halten es für wesentlich wahrscheinlicher, dass die geplante Finanzierung des 44-Milliarden-Deals wackelt. Musk wollte einen großen Teil des Kaufpreises mit Bankkrediten bezahlen, die mit Tesla-Aktien besichert werden sollten. Die Kalkulationen entstanden allerdings zu einer Zeit, in der der Tesla-Kurs an der 1.000 Dollar-/Euro -Marke kratzte. Zuletzt stand der Kurs deutlich niedriger. Die Banken könnten sich also weigern, die Tesla-Papiere im geplanten Umfang als Sicherheiten für den Kredit zu akzeptieren.

Theoretisch kann Musk aus dem geplanten Deal gemäß seiner Vereinbarung mit Twitter jederzeit aussteigen. Er müsste in diesem Fall aber eine Strafe in Höhe von einer Milliarde Dollar zahlen.

Joerg Kassel

Joerg Kassel

Jörg Kassel, ein anerkannter Experte im Bereich Wirtschafts-, Finanz- und Kapitalmarkt, hat nach dem Abitur ein Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert. Seine Karriere als Journalist und Autor konzentrierte sich in den letzten zehn Jahren vor allem auf die Publikation von Fachartikeln zu Themen wie Verbraucherkredite, Finanzierungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld in verschiedenen Medien. Aktuell ist er als Chefredakteur des Magazins „Geldreport“ tätig und bereitet die Veröffentlichung seines ersten Buches im Jahr 2024 vor.
In seiner Rolle als unabhängiger Berater im Kreditwesen arbeitet Jörg Kassel auch mit dem Kreditbroker „Bon-Kredit“ zusammen. Diese Kooperation beruht auf seinem Engagement für faire Kreditvergabe und seinen Bestrebungen, gegen unfaire Praktiken am Kreditmarkt vorzugehen. Dabei teilt er die Philosophie von Bon-Kredit, welche faire Kredite ohne Vorkosten und den Schutz der Verbraucher vor finanziellen Fallstricken betont. Sein Fokus liegt auf der Aufklärung und finanziellen Bildung, um Konsumenten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Krediten zu vermitteln.