Sie kann es doch noch, die deutsche Wirtschaft: Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt zuletzt einen leichten Zuwachs von 0,2 %, was unter anderem an der Baubranche liegen könnte.

Ein Grund für langfristigen Jubel sind die leicht gestiegenen Werte jedoch nicht, denn die Langzeitprognosen sind eher trüb als sonnig. Experten rechnen für 2025 mit der 3. Rezession in Folge, auch wegen Trumps Zollpolitik. Die sorgt für große Unsicherheit, und das macht sich eben auch beim Wirtschaftswachstum bemerkbar. Deutschland ist als eine der großen Exportnationen besonders von den Strafzoll-Plänen betroffen. Allein 2024 exportierte Deutschland Waren im Gesamtwert von gut 161 Milliarden Euro in die USA.

Dafür, dass die Konjunktur in Deutschland Anfang 2025 wieder etwas angezogen hat, könnte unter anderem an der Baubranche verantwortlich sein, die von der günstigen milden Witterung profitierte. Ein gewisser Zuwachs konnte auch in der Industrieproduktion verzeichnet werden. Diese dürfte auf lange Sicht auch von dem durch die neue Regierung beschlossenen Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur profitieren.

Experten rechnen damit, dass die deutsche Wirtschaft 2026 weiterhin wachsen und um 1,5 % zulegen könnte. Aktuell ist davon noch nichts zu spüren, eher große Verunsicherung wegen der Zollpolitik der USA. Auch die Bundesbank warnt vor einem Rückschlag für die deutsche Konjunktur. So ist zu erwarten, dass die deutsche Wirtschaft 2025 eher stagniert als weiter wächst, und das im 3. Jahr in Folge. Etwas, das es so in der deutschen Geschichte noch nicht gegeben hat.

Kein Wunder also, dass das Ankurbeln der heimischen Wirtschaft ganz oben auf der To-do-Liste der neuen Regierung steht. Dafür sorgen sollen geringere Energiekosten und Unternehmensteuern, flexibleres Arbeitsrecht und weniger Bürokratie. Und nicht zuletzt die neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), die bisher als Energiemanagerin tätig war.